Osnabrück/Hamburg, 07. Dezember 2023 – Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet weltweit voran. Die slashwhy GmbH & Co. KG, die für die Individualentwicklung nutzerzentrierter Software-Anwendungen für unterschiedliche Branchen steht, geht nun im Bereich HealthTech neue und ungewöhnliche Wege: Durch die unentgeltliche Mitwirkung bei der Weiterentwicklung der internationalen Open-Source-Plattform OpenMRS will der Software-Dienstleister Alternativen zu den im deutschen Markt dominierenden proprietären Systemen aufzeigen und so die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland weiter beschleunigen.
Fehlende Schnittstellen, inkompatible Systeme, unstrukturierte Daten: Das deutsche Gesundheitssystem steht im Zuge der Digitalisierung vor vielfältigen Herausforderungen. Mit dem Geschäftsbereich HealthTech tritt slashwhy an, diese Probleme zu lösen und realisiert maßgeschneiderte Software-Lösungen für Krankenhäuser und Kliniken, Krankenversicherungen und andere Unternehmen aus den Bereichen Health und Medical. Dazu gehören beispielsweise Krankenhausinformationssysteme (KIS) zur digitalen Verwaltung und Dokumentation von Patientendaten. Bei OpenMRS (MRS = Medical Record System) handelt es sich um so ein Krankenhausinformationssystem, das als hochflexible, modulare Open Source Plattform von einer globalen Community kollaborativ entwickelt wird. Während im deutschen Gesundheitswesen vornehmlich geschlossene Systeme etablierter Hersteller im Einsatz sind, wird OpenMRS überwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern genutzt, beispielsweise auf dem afrikanischen Kontinent. Auch wenn die Herangehensweisen unterschiedlich sind, ähneln die Use Cases und die Technologien jedoch denen in Deutschland: von der Usability, über Datenschutz- und Security-Themen bis hin zu Schnittstellen wie FHIR. Von den Erfahrungen aus dieser internationalen Kollaboration sollen künftig die Kunden von slashwhy in Deutschland profitieren.
Open Source als Innovationstreiber
„Wenn wir mit neuen Kunden aus der Gesundheitsbranche sprechen, wissen diese oft gar nicht um die Möglichkeit der Nutzung von Open-Source-Technologien“, berichtet Florian Berner, der bei slashwhy gemeinsam mit Hülya Mese-Wichmann als Business Manager den Geschäftsbereich HealthTech verantwortet. Dabei bietet Open Source eine Vielzahl von Vorteilen: niedrigere Lizenzierungskosten, bessere Skalierbarkeit und Erweiterbarkeit der Systeme, Herstellerunabhängigkeit sowie ein reduziertes Investitionsrisiko. Ein geschlossenes System könne zudem wie eine Innovationsbarriere wirken, wenn sich beispielsweise Startups mit neuen Ideen nicht daran anbinden können. „Unsere Erfahrung bei slashwhy zeigt, dass es aus guten Gründen branchenübergreifend einen Trend hin zu offenen Standards und offenen Schnittstellen gibt. Das Gesundheitswesen hängt bei dieser Entwicklung hinterher“, so Florian Berner weiter.
Unsere Erfahrung bei slashwhy zeigt, dass es aus guten Gründen branchenübergreifend einen Trend hin zu offenen Standards und offenen Schnittstellen gibt. Das Gesundheitswesen hängt bei dieser Entwicklung hinterher.”
Florian Berner, Business Manager HealthTech bei slashwhy
KHZG fordert offene Standards und Interoperabilität
Das hat auch der Gesetzgeber erkannt: Die Verwendung international anerkannter Standards zur Herstellung einer Interoperabilität digitaler Dienste sowie die Integration offener Schnittstellen sind explizite Voraussetzungen für die Förderfähigkeit eines Digitalisierungsprojekts im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG). Das KHZG fordert beispielsweise aber auch die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften.
Datenschutz und Security
Datenschutz- und Security-Bedenken gehören zu den häufigsten Hinderungsgründen für den Einsatz von Open-Source-Technologien bei Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. „Als Syndikusrechtsanwältin mit Fokus auf IT-Recht weiß ich um die Sensibilität bei Datenschutz und Informationssicherheit gerade im Gesundheitswesen. Wir alle erwarten – und das völlig zurecht – einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Patientendaten. Frei zugänglicher Quellcode ist aber nicht per se problematisch“, ist Hülya Mese-Wichmann überzeugt. Sowohl im Bereich von Open Source als auch im Bereich proprietärer Software gebe es große Unterschiede, sodass eine individuelle juristische Prüfung und Bewertung grundsätzlich erforderlich sei. Vor diesem Hintergrund empfiehlt Hülya Mese-Wichmann: „Wir möchten Kliniken und Krankenhäuser ermutigen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und sich aktiv mit Open-Source-Lösungen als Alternativen zu der am Markt verfügbaren Standard-Software zu beschäftigen, um so das eigene Innovations- und Digitalisierungstempo zu erhöhen.“
Wir möchten Kliniken und Krankenhäuser ermutigen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und sich aktiv mit Open-Source-Lösungen als Alternativen zu der am Markt verfügbaren Standard-Software zu beschäftigen, um so das eigene Innovations- und Digitalisierungstempo zu erhöhen.”
Hülya Mese-Wichmann, Business Manager HealthTech und Syndikusrechtsanwältin bei slashwhy
Projekte mit Purpose
Dass slashwhy sich an der Weiterentwicklung der Open-Source-Plattform OpenMRS beteiligt, hat weitere Gründe. „make people happy“ – das ist der gemeinsame Antrieb, das gemeinsame „why“ bei slashwhy. „Wir wünschen uns glückliche Kolleginnen und Kollegen. Das ist uns mit dem Aufbau unseres Geschäftsbereichs HealthTech, aber auch durch unser Pro-Bono-Engagement bei OpenMRS gelungen, denn die Entwicklung von modernen, nutzerzentrierten Software-Anwendungen hat einen echten Impact auf viele Menschen“, freut sich Florian Berner. Hülya Mese-Wichmann ergänzt: „Durch unser Mitwirken bei OpenMRS schaffen wir in mehrfacher Hinsicht einen Wert: für die Menschen, die bei uns arbeiten und darin einen starken Purpose finden, für das medizinische Personal und die Patient:innen in den Ländern, in denen OpenMRS genutzt wird, aber auch für unsere Kunden, die von unseren Erfahrungen mit offenen Systemen profitieren.“
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