„Culture eats strategy for breakfast.“ Mit diesem bekannten Satz sagte der Visionär und Management-Vordenker des letzten Jahrhunderts Peter Drucker voraus, was in unserer modernen Arbeitswelt längst Realität ist: Die Kultur und das Miteinander sind von herausragender Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens. Ein starkes Why, gemeinsame Werte und ein gemeinsames agiles Mindset prägen die Unternehmenskultur bei slashwhy. Und diese ist nicht nur als Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Entwicklerinnen und Entwickler ein entscheidender Erfolgsfaktor, sondern auch, wenn es darum geht, in interdisziplinären Teams großartige Software für Kunden zu entwickeln.
Culture eats strategy for breakfast.”
Peter Drucker, Ökonom
Grund genug, bei slashwhy eine Position zu schaffen, bei der Unternehmenskultur und Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit im Fokus stehen. Als Corporate Culture Coordinator kümmert sich Nannette Vajda um die Pflege und Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und ist gleichzeitig Botschafterin der Unternehmenswerte. Wie sie zu dieser Rolle kam und mit welchen Themen und Aufgaben sie sich konkret beschäftigt, erzählt Nannette im folgenden Interview:
Die Rolle Corporate Culture Coordinator ist längst nicht in jedem Unternehmen zu finden. Wie ist es dazu gekommen, dass slashwhy diese Position geschaffen hat?
2019 haben wir uns, damals noch als SALT AND PEPPER Software, erfolgreich der Challenge „Bester Arbeitgeber“ bei Great Place to Work gestellt, um zu überprüfen, wie wir in Hinblick auf unsere Unternehmenskultur im Vergleich zu anderen Arbeitgebern aufgestellt sind. Für die Zertifizierung war es erforderlich, einen Audit zu verfassen, in dem die Kultur unseres Unternehmens detailliert beschrieben wurde. Mir war es wichtig, ein authentisches Bild unserer Kultur und unseres Miteinanders zu beschreiben. Also habe ich eine ganze Menge Kolleg:innen in verschiedenen Rollen und Positionen interviewt, um zu erfahren, wie sie unsere Kultur erleben. Das war mein erstes großes Projekt mit Bezug zur Unternehmenskultur und der Startpunkt für die Rolle als Corporate Culture Coordinator.
Was ist das Besondere an der Unternehmenskultur von slahwhy und was begeistert dich an deiner Rolle als Corporate Culture Coordinator?
Unser Why bei slashwhy lautet „make people happy“ und damit kann ich mich richtig gut identifizieren. Mir war es schon immer wichtig, dass sich Menschen in meiner Nähe wohlfühlen, sich gehört und angenommen fühlen. Und genau das ist nun meine Aufgabe als Corporate Culture Coordinator: ein Arbeitsumfeld mitzugestalten, in dem sich alle Kolleg:innen als wichtiger Bestandteil des Teams sehen, sich wertgeschätzt und in ihrer Individualität angenommen fühlen. Wir sind ein bunt gemischtes Team mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen und Charakteren. Und trotzdem teilen wir gemeinsame Werte, halten zusammen und identifizieren uns ganz stark mit unserem Unternehmen. Das fühlt sich großartig an! Was mich außerdem begeistert ist, dass wir unsere Werte wirklich ernst nehmen und mit Leben füllen. Als Corporate Culture Coordinator habe ich den Auftrag und den Freiraum, mich mit voller Energie unserer Kultur und unseren Werten zu widmen.
Unser Why lautet 'make people happy' und damit kann ich mich richtig gut identifizieren.”
Nannette Vajda, Corporate Culture Coordinator bei slashwhy
Letztlich verbringen wir alle einen Großteil unserer Zeit bei der Arbeit und bei slashwhy ist es uns wichtig, dass wir die Arbeitszeit als sinnvolle Lebenszeit betrachten, anstatt als bloße Notwendigkeit, um Geld zu verdienen. Ich bin sehr stolz darauf, dass das bei slashwhy der Fall ist und dass ich dazu beitragen kann.
Gleichzeitig macht mir meine Arbeit so viel Spaß, weil ich ganz unterschiedliche Themen bearbeite und immer wieder mit neuen Herausforderungen und Fragestellungen konfrontiert werde. Kein Tag ist wie der andere und nichts ist in Stein gemeißelt, wir haben kurze Entscheidungswege und versuchen uns immer weiterzuentwickeln. Dazu kommt eine tolle Stimmung – egal in welcher Konstellation wir uns gerade treffen.
Wie muss man sich deinen Arbeitsalltag als Corporate Culture Coordinator konkret vorstellen?
Mein Aufgabenspektrum ist vielfältig. Ich stehe in Kontakt mit den verschiedensten Bereichen, vor allem aus unseren Supporting Functions. Dabei bilden sich zum Teil langfristige Teams, zum Beispiel im Hinblick auf die Erstellung und Auswertung der Mitarbeiter:innen-Befragungen oder bei der Durchführung des Kultur-Onboardings. Häufig arbeite ich aber auch in Fokusteams, die eine bestimmte Aufgabe zum Ziel haben und sich nach erfolgreicher Umsetzung wieder auflösen. Darüber hinaus bin ich in engem Austausch mit Kolleg:innen, die spezifische Themen mit Impact auf die Unternehmenskultur bearbeiten oder nach Außen kommunizieren. Dazu gehören z.B. Employer Branding, Diversity & Inclusion und Marketing, aber auch die Frage danach, wie wir als Unternehmen unsere Verantwortung bezüglich Klimaschutz und Nachhaltigkeit leben können. Wir entwickeln gemeinsam Ideen und diskutieren, wie sich bestimmte Aspekte und Entscheidungen auf unsere Kultur auswirken könnten. Manchmal melden sich auch Kolleg:innnen einfach so bei mir, weil sie eine Idee haben, ihnen aufgefallen ist, dass wir etwas verbessern können oder sie meine Meinung zu spezifischen Aspekten hören möchten. Unternehmenskultur ist nichts, an dem man allein und im stillen Kämmerlein arbeitet, sie betrifft alle im Unternehmen.
Deine Aufgabe ist es ja auch, bspw. im Kultur-Onbording, die slashwhy-Werte im Unternehmen bekannt(er) zu machen. Wie gelingt es euch, dass diese Werte im Unternehmen auch gelebt werden?
Als wir im Zuge unseres MBO von der SALT AND PEPPER Software zu slashwhy wurden, hatten wir die einzigartige Möglichkeit, uns ganz neu aufzustellen und zu definieren. In diesem Zusammenhang war es uns wichtig, auch herauszuarbeiten, welche Werte bei slashwhy gemeinschaftlich gelebt werden. Hierfür haben wir ein Format auf die Beine gestellt, um unsere Werte herauszuarbeiten: unseren Werte-Hackathon. Alle Team-Mitglieder waren hier eingeladen, sich zu engagieren und gemeinsam unsere Werte zu definieren und Ideen zu entwickeln, wie wir die Werte erlebbar machen. Mehrere Teams haben sich parallel mit den Werten beschäftigt und kreative Konzepte erarbeitet, die zum Schluss allen Mitarbeiter:innen präsentiert wurden. Unsere zentralen Werte Begeisterung, Mut, Teamgeist, Verantwortung, Vertrauen, Wertschätzung und vor allem Menschlichkeit sind die Essenz aus den Ergebnissen aller Gruppen, die beim Werte-Hackathon mitgearbeitet haben. Gerade dadurch, dass wir wirklich analysiert haben, welche Werte unserem Handeln und Denken in der Organisation zugrunde liegen, ist ja sichergestellt, dass diese auch tagtäglich gelebt werden. Um baldmöglichst nach dem Einstieg neuer Kolleg:innen auch im Hinblick auf Kulturthemen eine gemeinsame Basis zu haben, haben wir inzwischen ein Kultur-Onboarding etabliert, in dem wir u.a. unsere Unternehmenswerte vermitteln. Auch 2022 wird es wieder neue Formate geben, die unsere Werte fokussieren, bspw. hatten einige Kolleg:innen die Idee zu einer Werte-Retro. Diese ist nun fertig entwickelt und kann durch die Agile Coaches und Scrum Master in den Teams eingesetzt werden. Unser Video Creator & Content Manager plant die Erstellung von Videos zu unseren Werten und darüber hinaus ist auch noch die eine oder andere Überraschung geplant.
Unsere Werte
Ende 2020 haben wir in einem Werte-Hackathon unsere gemeinsamen Werte bei slashwhy definiert, die wir als gemeinsame Leitlinie für unser Handeln verstehen, und arbeiten seitdem kontinuierlich daran, diese Werte noch weiter mit Leben zu füllen und greifbar zu machen.
Diese Werte sind Begeisterung, Mut, Teamgeist, Verantwortung, Vertrauen, Wertschätzung und - in enger Verbindung zu unserem Why "make people happy" - über allem der Wert Menschlichkeit.
Wo siehst du aktuell die größten Herausforderungen für die Unternehmenskultur und wie begegnet ihr diesen bei slashwhy?
Kultur ist nie nicht da. Sie entsteht und existiert auch dann, wenn es keinen Corprate Culture Coordinator gibt und auch dann, wenn niemand im Unternehmen sich überhaupt Gedanken über die Kultur macht: als Produkt des Umgangs miteinander. Somit hat jede:r einzelne Kolleg:in bei slashwhy Anteil an der Unternehmenskultur. Die größte Herausforderung liegt für mich darin, dass wir uns oft gar nicht bewusst machen, welchen großen Einfluss unser Verhalten auf die Unternehmenskultur hat. Insbesondere Führungskräfte und andere Multiplikator:innen im Unternehmen sollten Werte nicht nur kommunizieren, sondern auch VOR-leben. Dazu gehört z.B. in einer Führungsposition auch Elternzeit oder ein Sabbatical zu nehmen, öfter mal früh nach Hause zu gehen, Schwäche zu zeigen, wertschätzend zu kommunizieren und nahbar zu sein. Ich habe bei früheren Arbeitgebern durchaus erlebt, dass Führungskräfte den Eindruck erwecken wollten, perfekt und im Dauereinsatz für das Unternehmen zu sein und denselben Anspruch auch an ihre Mitarbeiter:innen hatten. Die Kommunikation war dann auch zumeist wenig zugewandt und anstelle von Mut und einer positiven Fehlerkultur wurde nach dem "das haben wir schon immer so gemacht"-Prinzip gelebt. Wenn das alltägliche Miteinander nicht stimmt, nützen auch die schönsten Werte auf der Website oder eine bombastische Weihnachtsfeier nichts. Und schlimmer noch: Mitarbeitende werden unzufrieden und schädigen in der Phase vor ihrem Weggang dem Betriebsklima noch mehr.
Zum Glück leben unsere Führungskräfte bei slashwhy unsere Werte wirklich, legen Wert darauf, menschlich und nahbar zu sein und geben auch Fehler zu. Was außerdem toll ist: es gibt verschiedene Formate, um Verbesserungen im Unternehmen anzustoßen und / oder aktiv an Veränderungen zu arbeiten. Darüber hinaus gibt es aktive Kommunikationsangebote durch die Geschäftsführung, regelmäßige Personalgespräche und Schulungen zu Kommunikations- und Konfliktbewältigungs-Skills. Und wer sein Thema (noch) nicht offen kommunizieren möchte, kann dies anonym in der Mitarbeiter:innen-Umfrage tun. Uns bei slashwhy ist nämlich durchaus klar, dass es kein 100% perfektes und konfliktfreies Miteinander geben kann. Trotz unseres Why "make people happy" wird es immer wieder Situationen geben, in denen Menschen unzufrieden sind. Wir sind aber bereit, uns dieser Unzufriedenheit zu stellen, denn nur durch einen offenen Dialog kann Weiterentwicklung entstehen. Das klingt so einfach - ist es aber nicht unbedingt, denn (konstruktive) Kritik zu äußern fällt nicht jedem leicht. Deshalb haben wir z.B. ein Team auf die Beine gestellt, dass sich eingehend damit beschäftigt, wie wir die Feedback-Kultur bei slashwhy stärken können.
Nur durch einen offenen Dialog kann Weiterentwicklung entstehen.”
Nannette Vajda, Corporate Culture Coordinator bei slashwhy
Welchen Herausforderungen hat die Corona-Pandemie für die Unternehmenskultur bei slashwhy mit sich gebracht?
Ganz grundsätzlich kann man sagen: Wir haben Glück! Jeder von uns hat die Möglichkeit des mobilen Arbeitens und ein intensiver Austausch per Videocall ist für uns inzwischen zur Normalität geworden. Dennoch ist die anhaltende soziale Distanzierung auch für uns ein Thema, das uns zu unterschiedlichen Aktivitäten veranlasst hat:
Remote Events: vom kurzweiligen "Schlag die Geschäftsführung" bis hin zum Speed-Dating in Gathertown, um die Kolleg:innen besser kennen zu lernen. Das wurde insgesamt positiv angenommen, kann jedoch das Gefühl der Verbundenheit durch einen persönlichen Kontakt und natürlich auch unsere legendären Events, die wir vor Corona regelmäßig veranstaltet haben, nicht ersetzen. Aber hier setzen wir ganz große Hoffnungen in das neue Jahr 2022!
Betriebliche Sozialberatung bei der Diakonie in Osnabrück: jede:r Kolleg:in kann hier anonym fundierte Unterstützung bei akuten Herausforderungen im Leben in Anspruch nehmen.
regelmäßige Grüße nach Hause in Form einer Postkarte oder eines Päckchen. Manchmal sollen diese Grüße zum Nachdenken anregen, manchmal fordern wir zu einer Team-Challenge auf und manchmal geht es auch einfach darum, sich selbst etwas Gutes zu tun.
Und wer das Gefühl hatte, dass ihm zuhause die Decke auf den Kopf fällt, konnte im Homeoffice-Survival-Training Strategien erlernen, um mit höherer Resilienz durch diese Zeit zu gehen.
Unsere Events, die wir vor Corona regelmäßig veranstaltet haben, waren immer echte Highlights.”
Nannette Vajda, Corporate Culture Coordinator bei slashwhy
Gibt es noch etwas, was eure Kultur auszeichnet?
Ein toller Aspekt unserer Unternehmenskultur, über den wir noch nicht gesprochen haben, ist der ausgesprochene Wunsch, andere zu unterstützen. In den vergangenen Jahren wurden von verschiedenen Kolleg:innen Spenden- und Hilfsaktionen organisiert, bei denen wir Zeiten des Miteinanders bewusst genutzt haben, um anderen zu helfen. Sei es bei der Renovierung des Mütterzentrums, dem "auf Vordermann bringen" von Projektgärten, der Mitarbeit auf dem CSA (Community supported Agriculture) Hof Pente oder bei diversen Spendenaktionen. Auch die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer hat bei uns eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst: kurzerhand wurde die slashwhy F1 gGmbH gegründet und es fanden sich viele Helfer:innen, die regelmäßig zu Hilfseinsätzen bereit waren. Darunter nicht nur Kolleg:innen von slashwhy, sondern auch Mitarbeiter:innen befreundeter Unternehmen und Menschen aus dem privaten Umfeld.
Zum Start der Adventszeit haben wir noch eine besondere Aktion auf die Beine gestellt. Ein von Kolleg:innen für Kolleg:innen sowie Family & Friends organisierter Weihnachtsmarkt vor unserem Osnabrücker Office sollte ein sicheres Miteinander an der frischen Luft bei Glühwein und Bratwurst ermöglichen. Zusätzlich war ein Stand mit nachhaltigen DIY-Produkten geplant, die die Kolleg:innen im Vorfeld in kleinen Teams selber hergestellt haben. Für die Kinder waren Stockbrot und der Besuch des Weihnachtsmanns geplant. Der komplette Erlös der Veranstaltung sollte gespendet werden und die Vorfreude auf das Miteinander war groß. Die steigenden Corona-Zahlen verursachten beim Orga-Team jedoch zunehmend größere Bauchschmerzen, so dass wir uns dann doch noch entschieden haben, den Markt kurzfristig abzusagen. Auch, wenn wir ihn mit unseren geplanten Hygienemaßnahmen theoretisch hätten durchführen dürfen, war uns das Risiko zu groß.
Die DIY-Dinge wurden einige Tage später unter den Kolleg:innen online versteigert, so dass trotz allem immerhin noch über 1.500€ im Spendentopf landeten, die von slashwhy verdoppelt und zu je einem Drittel an die Organisationen Balu und Du, die Uno Flüchtlingshilfe und Helpage gespendet wurden. Und die Kinder konnten sich ebenfalls freuen: kurz nach dem Weihnachtsmarkt kam für jedes angemeldete Kind, ein Nikolaus-Säckchen im Paket nach Hause. Auch das gehört zu unserer Unternehmenskultur: agil auf sich verändernde äußere Umstände eingehen und das Beste herausholen, um am Ende doch noch unserem Why "make people happy" gerecht zu werden.