Immer Ärger mit dem Pairing
Ob Lichtschalter, Kaffeevollautomat, Waschmaschine oder Alarmanlage: Wer schon mal ein smartes Produkt für den Consumer-Markt entwickelt hat, weiß, wie herausfordernd die Gerätevernetzung in der Praxis sein kann. Endnutzer:innen erwarten in der Regel eine Plug-and-Play-Erfahrung. Die Einbindung und Inbetriebnahme des neuen Geräts soll so einfach und intuitiv sein wie die Interaktion mit meinem Smartphone, das ich täglich nutze. Doch alte WLAN-Router, massive Betonwände oder fehlendes technisches Know-how können schnell zum Showstopper werden, wenn die Heterogenität der User und ihrer technischen Infrastrukturen nicht bereits bei der Entwicklung mitgedacht wurde. Nicht alle Anwender:innen wissen, wie sie ein neues Gerät ins heimische WLAN integrieren sollen, und verzweifeln schon beim ersten Pairing-Schritt. Andere User wiederum steuern längst eine Vielzahl verschiedener smarter Geräte über ein zentrales Gateway, konfigurieren komplexe Routinen und ärgern sich, wenn das neue Gerät nicht sauber integriert werden kann oder die Konfigurationsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. In allen Fällen entsteht schnell eine negative User Experience (UX) und der Hersteller fragt sich: Warum hagelt es plötzlich negatives Feedback, obwohl doch in der Entwicklungsumgebung alles einwandfrei funktionierte?
Ohne UX läuft nix
Das Pairing – also das Einrichten und Verbinden neuer Geräte mit dem Heimnetz oder mit anderen Komponenten – ist neben der UI häufig die erste Erfahrung, die ein:e Nutzer:in mit einem smarten Produkt macht. Gleichzeitig ist das Pairing oft die erste Hürde. Läuft dieser Schritt intuitiv und stabil ab, entsteht sofort eine positive User Experience und somit auch die erste Gelegenheit, ein positives Feedback zu erhalten. Bleibt man dagegen schon bei der Inbetriebnahme hängen, ist Frust vorprogrammiert – und der entlädt sich meist in negativen Rezensionen, schlechten App-Store-Bewertungen oder auch in kritischen Testberichten. Auch eine intuitive Nutzerführung und auf unterschiedliche Nutzergruppen zugeschnittene Konfigurationsmöglichkeiten sind entscheidend, um die Anwender:innen für das Produkt zu begeistern. Gerade im Consumer-Bereich hat die UX enormen Einfluss auf den Markterfolg eines Produkts. Grund genug also, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Smart Home smart entwickeln
In der Consumer Electronics Crew bei slashwhy verstehen wir uns als Entwicklungspartner für Unternehmen, die ihr Produkt smart machen möchten – oder bereits smarte Lösungen anbieten und diese weiterentwickeln wollen. Das können Lösungen im Bereich der Gebäudeautomatisierung sein, Haushaltsentgeräte, die smarte Features haben, aber auch fest verbaute Komponenten wie Schalter, Verschattungen oder Klimatisierungen. All das braucht Software, um miteinander und auch häufig mit dem Smartphone zu interagieren und zu kommunizieren und um am Ende zu funktionieren. Unser Anspruch ist dabei, ein tiefes Verständnis für den Business Case ebenso wie für die Bedürfnisse der User zu erlangen und darauf basierend die bestmögliche Lösung für unsere Kunden zu entwickeln.
Wie unterschiedlich die Anforderungen und dementsprechend die Lösungen im Bereich Smart Home sein können, zeigen zwei konkrete Beispiele:
Für unseren Kunden Oase haben wir u.a. im Bereich Aquaristik eine Lösung mit "doppeltem Boden" realisiert. Zum einen ist es möglich, die Aquarien von unterwegs über eine Cloud zu überwachen und zu steuern. Zum anderen erwarten die Nutzer:innen, dass ein reibungsloser Betrieb auch ohne Internetverbindung über das lokale WLAN sichergestellt ist. Zusätzlich wurde eine Anbindung an die wichtigsten Sprachassistenten geschaffen, sodass sich komplexe Routinen bequem per Sprachbefehl konfigurieren lassen.
Der Hersteller JUNG – bekannt für Lösungen in den Bereichen Licht, Beschattung, Klima, Energie, Sicherheit, Türkommunikation und Multimedia – setzte hingegen auf den Kommunikationsstandard Bluetooth Mesh. Das System benötigt keine dauerhafte Internetverbindung, ist dezentral organisiert und kann sowohl in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden robust und energieeffizient eingesetzt werden.
Fazit
Das Thema Gerätevernetzung ist ein zentraler Baustein in der Smart-Home-Strategie jedes Herstellers – es beeinflusst unmittelbar die Zufriedenheit der Nutzer:innen, die Markenreputation und letztlich den Markterfolg. Entscheidend sind die Wahl der richtigen Technologie(n), eine hohe Interoperabilität, die Bereitstellung einzigartiger Features, die die Bedürfnisse der Nutzer:innen treffen sowie ein intuitiv nutzbares und ansprechendes Design, um eine optimale User Experience zu kreieren.
Die Zukunft der Gerätevernetzung im Smart Home ist offen, vernetzt und von Sprach- sowie KI-Technologie geprägt. Wer sich als Hersteller zukunftssicher aufstellen will, muss sich bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Projekt für die passenden Kommunikationsstandards entscheiden, eine erstklassige User Experience bieten und offene Ökosysteme unterstützen. Genau hier setzen wir bei slashwhy an: Wir begleiten Unternehmen von der initialen Technologieentscheidung, über User Reasearch und UX Design bis zur Entwicklung passgenauer und nutzerzentrierter Softwarelösungen. Auf diese Weise schaffen wir smarte Produkte, die Nutzer:innen begeistern – und sich auch in einem dynamischen Markt behaupten.